Ehrenpräsident Erich Hägele

haegele2016skt„Standhafter Überzeugungstäter“

„Glaubwürdig älter geworden“

„Das Phantom lebt“

„Für Hägele ist mit 70 noch nicht Schluss“

„Der Edelfan des VfB Stuttgart“

 Recht erfinderisch sind die Medien, um Erich Hägele zu beschreiben. Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte. Mittelmaß entspricht jedoch nicht seiner Charakteristik. Mittelmaß, damit gibt sich einer wie er nicht zufrieden. Von je her. Ob einst im Beruf als Vertriebsdirektor der Bausparkasse Wüstenrot, als ehemaliger Kreis- und Kommunalpolitiker oder als Sportfunktionär – Erich Hägele hat hohe Ansprüche an sich selbst.

Vita von Erich Hägele


Ein standhafter Überzeugungstäter eben. Die eigene Überzeugung stellt(e) er notfalls gegen die eigene Partei. Dass Jahrzehnte lange CDU-Mitglied folgte mehr  seinem Menschenverstand als der Parteiräson. Bürgernähe praktizierte immer, wenn’s sein musste auf drei Veranstaltungen an einem Abend. Als „Anwalt der Bürger“ hat er seine Aufgaben wahr genommen, tut dies auch heute noch.

Sein Terminkalender ist nach wie vor proppe voll. Kein Zweifel: Erich Hägele ist umtriebig, braucht diese Unruhe in seinem Leben. Auch deshalb wird er vielfach als „absoluter Netzwerker“ bezeichnet. Davon profitiert er selbst am wenigsten. Vielmehr nutzt er seine Kontakte zu den Größen aus Sport, Politik, Kultur oder Wirtschaft für die Vereine und Projekte. „Wenn der Erich anruft und etwas will, dann kann man kaum ‚nein‘ sagen“, - mittlerweile eine geflügelte Redewendung. Ob hochkarätige Gäste aus allen Bereichen der Gesellschaft oder die Unterstützung von Sponsoren zu gewinnen, der Schwabe ist unermüdlich im Einsatz. Oftmals als Vorreiter mit Pilotprojekten.

Davon profitiert vor allem der Sportkreis Rems-Murr, dessen Präsident er seit über 24 Jahren ist. Auch hier „oftmals als Vorreiter mit Pilotprojekten“ und als Beschaffer von Finanzmitteln unschlagbar. Dabei hat er seinen eigenen Stil, seine eigenen Methoden, seinen eigenen Kopf. – Endlose Diskussionen sind ihm mittlerweile ein Greul. Ergebnisorientiert und zweckmäßig soll gearbeitet werden. Dass ist im Ehrenamt nicht immer leicht umzusetzen ist, weiß er selbst.

Sitzung hin, Sitzung her. – Die Nachsitzungen sind für Erich Hägele ebenso wichtig. Reden, Kontakteknüpfen – ein gemütliches Beisammensein: „Ich hock‘ halt gerne…“ – Fast schon legendär die einstigen Nachsitzungen beim VfB Stuttgart mit dem verstorbenen Ex-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und heute in den Stadien der Bundesliga und bei seinen Vereinen im Sportkreis.      

Der Verein mit dem roten Brustring ist seine große Leidenschaft. Er fiebert und jubelt mit und er trauert und kritisiert mit. Seit 1963 hat er fast kein Heimspiel seines Vereins versäumt. Doch Erich Hägele belässt es nicht bei Stammtischparolen. Er will mitgestalten und bringt sich aktiv ein, gerade beim VfB. Und der Edelfan schwimmt am Neckar auch gegen die allgemeine Strömung, wenn er anderer Meinung ist. Der VfB soll dauerhaft unter den ersten Sieben in der Bundesliga sein und zu den prominenten Vorbildern wie Bayern München oder Borussia Dortmund vorstoßen.  – Sein Herz schlägt beim Sport generell höher. Ob die Handballer des TV Bittenfeld (heute TVB 1898 Stuttgart), die Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach, die Judokas in Backnang oder die Badmintonspieler in Schorndorf – Erich Hägele ist gerne dabei. Die sportliche Leistung zählt, die menschlichen Beziehungen sind Erich Hägele oftmals wichtiger. Borussia Dortmund ist beispielsweise so sein Fall. Die Mitgliedschaft ist durch ein besonderes und einmaliges Erlebnis entstanden.

Unzählige Stunden hat Erich Hägele für die Patenschaften des Landkreises in Dimitrov (bei Moskau), im ungarischen Komitat Baranya (Pécs), in Southampton und im Landkreis Meißen verbracht. Zudem hat der Sportkreis Rems-Murr mit dem Sportkreis Meißen eine feste Partnerschaft. Lommatzsch (Sachsen) und Marly (Frankreich) sind die von ihm unterstützten Partnerstädte der Gemeinde Weissach im Tal. Über 20 Jahre besuchte er die Marktgemeinde Rauris im Salzburger Land und wurde dort dafür ausgezeichnet.

Persönliche Bande spiegeln das Leben wieder. Verheiratet ist der Schwabe mit      Maria José Piqueras-Solana aus Katalonien. Sie ist Mitglied im Stadteilausschuss von Ludwigsburg-Neckarweihingen und engagiert sich stark für Asylsuchenende  in diesem Ortsteil. Dass deren Familie heißblütige Fans des FC Barcelona sind, wundert sicher niemand. Wunderbar auch für Erich Hägele, der längst Dauerkartenbesitzer des Weltvereins ist. – Dank eines Geschenks der Verwandschaft.

Trotz Championsleague vergisst ein Hägele den Bezirkspokal im Rems-Murr-Kreis nicht. Für diesen Wettbewerb hat er für die Aktiven, die Frauen sowie die Jugend jüngst Sponsoren gefunden.

Erich Hägele dreht (nicht immer) das große Rad. Vielmehr hat er längst erkannt, dass sich viele kleine Rädchen richtig verzahnen und drehen müssen, um vorwärts zu kommen.